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Gekauft habe ich meinen Roller im Jahre 1971 für 300,00 DM bei der Firma Fahrrad Wegner in Berlin SW 61, das ist ein Teile des  heutigen Bezirks Kreuzberg,  in der Heimstrasse 20.  Gewohnt haben wir in einer Studentenbude gleich nebenan, grosses Zimmer, grosse Küche und ein winziges aber eigenes Klo. Der Roller war die Antwort auf die erste Ölkrise, da kostete der Liter Benzin plötzlich 60 Pfennige.  Mein Käfer zog so rund 12 Liter, der Roller nur 3 Liter, das war ein Wort.

Der kleine Motorroller gefiel mir auf anhieb, er lief nach einigen kleineren Arbeiten ganz ordentlich und zuverlässig. Der Weg zur TU Berlin, wo ich Maschinenbau studierte, war die Hauptstrecke, aber auch für kleinere Ausflüge bei schönem Wetter wurde er benutzt. Auf einem dieser Ausflüge liess er mich dann auch mal im Stich. Auf dem Kronprinzessinnenweg in Zehlendorf, nahe der Spinnerbrücke, brach der Vergaser am Flansch ab. Da man aber als Zweitaktfahrer immer Blumendraht dabei hat, man muss ja abvibrierte Teile sichern können, konnte ich den Vergaser am Flansch festtüddeln, treten, der Motor läuft. SACHS Motor ist  so gut wie der Ruf. Wir zogen nach Lankwitz in den Süden Berlins, der Roller kam in die Garage und wurde nur ab und zu gefahren oder als Kinderspielzeug benutzt, weil inzwischen eine BMW Gummikuh in der Garage stand.

Den beruflich bedingten Umzug nach Westdeutschland, damals von den Berlinern  abgekürzt mit "WD" im Jahre 1981 machte er nicht mit, er verschwand bei einem Freund in der Garage.  10 Jahre später kam er dann  auch nach WD, Benzin rein und erst mal gestartet - er lief, ein par Minuten, bis eine Düse zu war - immerhin. Er sah etwas traurig aus. Das Äußere war ziemlich verhunzt.

Eine erste Überholung brachte den Roller in einen brauchbaren Zustand, der Sohn konnte ihn nun nutzen, Er fuhr damit zur Schule oder zu Freunden. Er kämpfte tapfer mit der hackligen Schaltung und dem unrunden Leerlauf - damals schon  erste Signale für eine notwendige Generalüberholung. Gott sei Dank hat sich Junior nie auf die Nase gelegt, dafür bin ich ihm heute noch dankbar. Junior wurde immer länger, als er 1,95 m erreicht hatte war dann ein Auto da und der Roller kam zurück in die Garage.

Von jetzt an wurde der Roller nur noch ab und zu genutzt um zum Biergarten zu fahren oder um Brötchen zu holen. Manchmal fuhr ich zu anderen RABENEICK Besitzern oder zum Treffen der Freunde vom Alt Moped Stammtisch in Stadthagen.

Irgendwann war es dann soweit, der Motor streikte. Die Vorgelegewelle hatte ihr Lager aus dem Gehäuse gedreht. Also konnte man gleich eine Vollrestaurierung beginnen. Erst mal einen Teilmotor besorgt, der eine intakte Gehäusehälfte hatte, und dann los. Bleche entlacken, richten, neu lackieren. Andere Teile verchromen. Alles wieder schön zusammenbauen und -  presto das war's.

Jetz sieht er wieder prima aus, Weißwandreifen von Oldtimer Reifen München sind ein absolutes Muss. Der Roller ist ein richtiger Hingucker, und, was das beste ist, noch 99% Original. Nur der hintere Kettenkasten war nicht mehr aufzutreiben, so wie es praktisch für die ganze Karosserie keinen Ersatz mehr gibt. Also: Nicht hinlegen, immer schön vorsichtig fahren, vor allem bei nasser Strasse.

Zum Schluss vielleicht noch ein par allgemeine Dinge: Der Roller wird inzwischen im Sommer regelmäßig gefahren, für die 10 km zur Arbeit ist er wenn's warm ist gerade richtig, ein zweiter Motor ist jederzeit bereit, eingebaut zu werden. Da ist man vor Überraschungen sicher, wenn man gerade zu einem Treffen fahren will, geht meist was kaputt. Eh man lange sucht, baut man den Motor ein, das dauert eine halbe Stunde. Motorersatzteile sammle ich auf Vorrat, man weiss ja nie was kommt. Wenn man so ein kleines Fahrzeug restauriert hat, kann man ermessen, was es heißt ein Auto zu restaurieren und  in fahrfertigem Zustand zu erhalten.  Hut ab vor Allen, die das gemeistert haben. Auf der anderen Seite steht eine grosse Freude, wenn das gute Stück läuft und vielleicht auch noch eine Zuverlässigkeitsfahrt gemeistert hat.

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